Arbeitskreis Umweltschutz Bochum e. V. (AkU) beschneidet Kopfweiden

AkU-Kopfweidenaktion
Im Ruhrtal stehen einige wenige alte, stattliche, natürlich gewachsene Weiden.
Die meisten Weiden wurden jedoch als Kopfbäume genutzt, welche eine gänzlich andere Wuchsform aufweisen. Diese Weiden wurden in einer Stammhöhe von etwa 1,2 bis 2 Metern gekappt und die nachwachsenden jungen Trieben meistens jedes Jahr abgeschnitten und zu Körben geflochten. Durch das häufige Schneiden entwickelte sich eine Verdickung, der Kopf, aus dem immer wieder junge Zweige austrieben. Nach dem Krieg kam der Weidenschnitt zum erliegen. Die Weidenkörbe wurden durch solche aus Plastik ersetzt. Die Bäume entwickelten große Kronen. Das weiche Stammholz kann die Last der großen Äste aber nicht dauerhaft tragen, da die normale Baumstatik durch den ständigen Schnitt stark gestört ist. Irgendwann bricht der Stamm unter der Last der großen, schweren Äste auseinander.

Der Stamm von Kopfweiden ist eine für den Naturschutz wertvolle Kulturform der Silber-Weide (Salix alba) oder der Korb-Weide (Salix viminalis), den beiden häufig als Kopfbäumen genutzten Weidenarten. Im Bereich des Kopfes entstehen leicht Faulstellen, welche sich zu Höhlen entwickeln. Diese sind für Höhlenbrüter, insbesondere für Eulen und auch für Fledermäuse eine gern angenommene Behausung. Das weiche Stammholz wird von Insektenlarven zerfressen. Häufig siedeln sich Pilze an. Um die Stämme der Weiden zu erhalten, müssen die Äste alle paar Jahre abgeschnitten werden. Der AkU macht dies seit vielen Jahren in Bochum. Die Kopfweiden am Knöselsbach, unterhalb der Kosterbrücke am Reiterhof Balte, wo mit dem Schnitt begonnen wurde, werden in Zukunft alle paar Jahre einem Pflegeschnitt unterworfen. Damit auch in Zukunft die für das Ruhrtal in den letzten Jahrhunderten so typischen Kopfweiden wachsen, pflanzt der AkU auch neue Weidenstämme. Für diese Aktionen, die an Samstagen im Januar oder Februar stattfinden, werden HelferInnen gesucht:

  • Zusammentragen der Astabschnitte
  • Pflanzen der neuen Stämme
  • Absägen der Äste. Mit einer Handsäge oder Akku-Säge. Auch Motorsägen werden eingesetzt. Dazu ist ein Motorsägenschein Voraussetzung. Wer über einen solchen verfügt, ist für ein bis zwei Termine von zwei bis drei Stunden pro Jahr sehr willkommen.

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