Störungen der Vogelwelt an der Ruhr durch Fußgänger, Radfahrer und Hunde
Schon jetzt konzentrieren sich die Wasser- und Ufervögel auf die Seite der Ruhr, die nicht unmittelbar durch Wege zugänglich ist.
Bruten in der Nähe der Rad- und Fußwege treten fast nicht auf, außer bei extrem unempfindlichen Arten.
Eisvogel und Uferschwalbe sind auf Steilufer angewiesen und brüten nur, wenn sie weder von der Wasser- noch der Landseite gestört werden.
Durch Abweichen von den Wegen oder durch freilaufende Hunde werden Bodenbrüter massiv gestört und sind somit fast nie erfolgreich. Einige Arten wie der Wiesenpieper sind inzwischen fast oder ganz verschwunden.
Rastende oder überwinternde Vögel werden regelmäßig bei der Nahrungsaufnahme gestört und so erheblich geschwächt. So fliegen zum Beispiel Gänsesäger sogar von der Mitte der Ruhr auf, wenn sich Spaziergänger auf dem Leinpfad nähern.
Viele seltene Gäste verlassen ein Gebiet sofort wieder, sobald sie massiv gestört werden (z.B. Krick- und Knäkente, verschiedene Gänse- und Reiherarten)
Störungen durch Schiffs- und Bootsverkehr
Der Wellenschlag der Fahrgastschiffe zerstört die Schwimmnester des Haubentauchers.
Die Schwimmvögel (Enten, Taucher etc.) werden regelmäßig gestört, so dass sich langfristig nur Allerweltsarten (Stockente und Blässhuhn) halten, wie sie auch im Stadtpark leben.
Auch die Uferseite, die nicht durch Wege zugänglich ist, wird massiv gestört. Schon vorbeifahrende Kanus vertreiben brütende Vögel von ihren Nestern und verscheuchen Nahrung suchende Ufervögel wie Reiher oder Limikolen (z.B. Flussuferläufer).
Kanuten und Paddler, die an Land gehen, stellen eine noch massivere und andauernde Störung dar. Dadurch wird dann auch der Schutzzweck eigens eingerichteter Schutzgebiete (Winz-Baak) zunichte gemacht.
Die nötige Infrastruktur (Anleger, Zufahrtswege, Parkplätze) zerstört und zerschneidet die Landschaft und entwertet somit Brut- und Nahrungsflächen.