Igel sind Insektenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Laufkäfern und Würmern. Die Einzelgänger schlafen tagsüber in Reisighaufen, unter Holzstapeln oder dichten Büschen und gehen nachts auf Futtersuche. Von Dezember bis April halten sie Winterschlaf. Bis zu zweimal im Jahr können die Weibchen durchschnittlich vier Junge werfen, die gesäugt werden und sich nach sechs bis acht Wochen selbstständig machen und eigene Reviere suchen.
Wissenswertes für Tierfreunde
Einen Igel aus seinem vertrauten Revier zu entfernen, bedeutet für das Tier den Verlust seines Lebensraumes, seines Schlafplatzes und der vertrauten Futterplätze. Die Gefangenschaft stellt für den Igel erheblichen Stress durch andere Platz-, Lärm- und Lichtverhältnisse sowie nicht artgerechtes Futter dar. Igel haben Reviere von einer Größe bis zu einem Quadratkilometer. Sie legen bei der nächtlichen Futtersuche drei bis fünf Kilometer zurück. Die Gefangenschaft im Käfig oder Karton bedeutet für einen Igel Gefängnis mit Bewegungsmangel, Gefahr der Igellähme (Lähmung der Hinterbeine bei Bewegungsmangel) und psychischen Stress durch Eingesperrtsein und Langeweile! Ihre Nahrung ist in der Natur mit Käfern und anderen Insekten, mit Würmern etc. und Früchten sehr abwechslungsreich. Sie lässt sich auch durch handelsübliches Igelfutter, Geflügel oder Katzenfutter nicht ersetzen. In Gefangenschaft besteht die Gefahr der Mangel- und Fehlernährung, sowie Verfettung. Es kommt zu Stachelausfall und Hautproblemen.
Gärten für Igel
Wenn Sie einen Garten haben, können Sie dazu beitragen, Lebensraum für Igel zu schaffen und zu erhalten. Legen Sie den Garten nach ökologischen Gesichtspunkten an und pflegen Sie ihn entsprechend. Wir beraten Sie gerne. Lassen Sie Holzstapel, Reisighaufen und Laub an trockenen Stellen unter Bäumen liegen. Der Igel legt sich dann selbständig einen Schlafplatz an. Legen Sie einen Komposthaufen an, lassen Sie den Komposter offen und legen Sie ein Brett oder Holzkreuz unten in den Komposter, damit eine Höhle entsteht. Verzichten Sie auf umfangreiche Flächenversiegelung. Benutzen Sie für Wege und Terrassen Holzscheiben, Rindenmulch oder einzelne Trittplatten.
Natürliche Nahrung
Pflanzen Sie einheimische Gehölze und Stauden damit Insekten angelockt werden. Lassen Sie ein bisschen Wildnis zu! Brennnesseln und andere Wildkräuter sowie vermoderndes Holz sind Nahrung für Insekten, die der Igel frisst. Ein kleines Wasserbecken oder gar ein naturnaher Teich, der unbedingt über eine Flachwasserzone und keine Steilufer verfügen sollte, lockt zum Trinken an. Verzichten Sie auf Pestizide und Herbizide, auf Schneckenkorn und Beerennetze. Sie werden staunen, welche Vielfalt an Insekten sich einfinden wird – und dann vielleicht auch ein Igel!
Gefahren für Igel und andere Tiere
- Verwenden Sie keine chemische Schnecken- oder Insektenvernichter, da sie trotz gegenteiliger Packungsaufschriften den Igeln schaden.
- Vogelschutznetze – verzichten Sie besser auf diese Igelfallen.
- Rasentrimmer, Sensen – an den Klingen können sich die Tiere verletzen.
- Abbrennen von Holzstapeln (Osterfeuer) und Böschungen (dies ist verboten) – Osterfeuer müssen unmittelbar vor dem Anzünden umgeschichtet werden, damit Tiere, welche im Reisigstapel Unterschlupf gefunden haben, entfernt werden können. Igel flüchten nicht, sondern rollen sich zusammen und verbrennen ohne die Umschichtung qualvoll.
- Mauern und undurchlässige Zäune – legen Sie kleine Tunnel an, um den Igeln die Fortbewegung zu ermöglichen oder verwandeln Sie diese in eine Hecke.
- Steile Teichränder und betonierte Schwimmbecken – flachen Sie das Ufer ab oder legen Sie ein Brett hinein.
- Straßenverkehr – setzen Sie gegebenenfalls den Igel um.
- Hundebisse – nehmen Sie Ihren Hund sofort vom Igel weg; gegebenenfalls den Igel auf Verletzungen untersuchen.
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